Entlang des "Mar Dulce"

Der "Cocibolca" oder auch Nicaragua See ist das grösste Binnengewässer in Mittelamerika. An der Nordseite des Sees liegt Granada, das koloniale Schmuckkästchen. Die Stadt wurde von dem Spanier Hernan de Cordoba 1524 gegründet. Vor der Ankunft der Konquistadoren lebten die Nicaraos nordwestlich des Cocibolca.

Heute ist die Stadt der Ausganspunkt für viele Nicaragua Reisende.

 

Granada, kolonialer Kulturschatz
Granada, kolonialer Kulturschatz
Granada, Blick  von der Merced Kirche
Granada, Blick von der Merced Kirche

Häuptling Nicarao
Nicarao

"Nicarao war ein lebendes Symbol für Intelligenz und Tugend. Er empfing die Spanier friedlich. Mit Hilfe eines Übersetzers führte Nicarao neugierig eine Woche lang eine philosophische Diskussion mit Gonzáles. Der Spanier wurde über alle Themen von Astronomie über Geologie bis zur Philosophie und Religion ausgefragt. Gonzáles gab später verlegen zu, dass Nicarao ein „Linguistischer Ingenieur“ sei und dass er selbst nicht die rhetorischen Fähigkeiten besäße, mit den Häuptling zu diskutieren. Er erklärte es mit „Ich bin nur ein Soldat.“"

 (Quelle, www.indianer-shop.de)


Von Granada aus führt eine Schotter Piste zur neu gebauten Straße an der Ostseite des Sees. Teilweise ist es aber angenehmer bei Niedrigstand des Nicaragua Sees in der Trockenzeit dem gut fahrbaren Strand kilometerweit zu folgen. 

Ab Juigalpa kann man bis nach San Carlos problemlos an der neuen Strasse entlang radeln. Günstige Übernachtungs-möglichkeiten findet man öfters als erwartet.

Perfekter Untergrund
Perfekter Untergrund

Bevor man den Abfluss des Managua-Sees im den Cocobolca erreicht, sollte man wieder auf die Piste wechseln um den Anleger zu finden, denn ohne Fähre geht es nicht weiter.

Aktuell wird über den breiten Fluss eine Brücke gebaut. Vor einigen Monaten sank die Fähre sogar mit einem überladenen LKW. Mit Hilfe von Auftriebskörpern wurde sie aber mit Ladung wieder an die Oberfläche geholt. Die Fähre wird wohl noch längere Zeit gebraucht, da der Bau der Brücke sich stark verzögert!

Fähre schwimmt
Fähre schwimmt

Es gilt aber noch andere kleine Flüsse zu überwinden. Bis zum einzigen grösseren Ort nach Malacatoya gibt es sogar Nicaragua Pflasterstein.

“Menos mal“, es ist Trockenzeit
“Menos mal“, es ist Trockenzeit
In der Regenzeit wird es hier schwieriger
In der Regenzeit wird es hier schwieriger
Nicaraguas Kornkammer
Nicaraguas Kornkammer

Bevor die neue Straße mit Brücke nach Costa Rica gebaut wurde, gab es regelmässige Schiffsverbindungen zwischen Granada und San Carlos mit Zwischenstopp auf Ometepe. Der Schiffsverkehr wurde aber Ende 2016 eingestellt, da die Route über die Straße schneller ist. Im Zusammenhang mit Granada und Nicaragua muss auch der Filibuster 

William Walker erwähnt werden, der sich im Jahre 1856 zum Präsident von Nicaragua ausriefen liess und davor Granada brandschatzte.


casa tres mundos
Angriff auf Granada (aufgenommen in casa tres mundo)

"Im Mai 1855 verließ Walker mit 62 Mann San Francisco. Da sich die USA offiziell im Frieden mit der Welt befanden, mußten Waffen und Munition in Proviantkisten an Bord geschmuggelt werden. Seine "Soldaten" hatten das zivile Aussehen, wie man es aus zahlreichen Western kennt. Nach der Landung in Nicaragua schlossen sich ihm noch an die 100 Aufständische an. Gemeinsam stießen sie ins Landesinnere vor. Als die Truppe in Leon auf die etwa 500 Mann starke feindliche Armee stieß, setzten sich Walkers einheimische Verbündete ab, und er sah sich einer erdrückenden Übermacht gegenüber. Nach einem wilden Gefecht konnte er sich mit seiner Truppe in ein Gebäude zurückziehen. Aber auch dort wurde die Situation immer brenzliger. Man hatte Tote und Verwundete, und der Feind versuchte das Gebäude in Brand zu setzen. Schließlich wurde ein verzweifelter Ausfall unternommen. Aus allen Rohren um sich feuernd schafften die Nordamerikaner wider Erwarten den Durchbruch. Geschlagen und deprimiert zogen sie sich zur Küste zurück. Anfangs schien ihre Situation alles andere als rosig, doch nach und nach trafen weitere kleine Gruppen von Abenteurern aus Kalifornien ein und außerdem ganz erstaunliche Nachrichten aus Nicaragua. Während Walkers Leute in dem stundenlangen Kugelhagel nur zehn Tote verloren hatten, hatten sie unter den Nicaraguanern ein wahres Gemetzel angerichtet. Das lag vor allem an den neuen amerikanischen Gewehren, die den alten Musketen der Einheimischen in Schußweite, Ladegeschwindigkeit und Treffsicherheit um Jahrzehnte voraus waren. Zudem konnten Walkers Scharfschützen aus dem Westen hervorragend damit umgehen. Die Nordamerikaner sahen plötzlich ihre alten Vorurteile bestätigt, daß einer von ihnen mindestens 100 dieser "dammed greasers" wert sei, und ihre Gegner waren durch die blutigen Verluste schockiert und gelähmt.

(Quelle, www.kriegsreisende.de)

 


San Miguelito
San Miguelito
Daher der Name “Chicken Bus“
Daher der Name “Chicken Bus“

Verpflegung für Radfahrer unterwegs ist sehr einfach. Auf dem Land führt gefühlt jede dritte Familie einen kleinen Laden. Gallo Pinto lädt die Batterien auf für die kommenden Kilometer.

Gallo Pinto sollte man mögen
Gallo Pinto sollte man mögen
Verpflegung preiswert, gut und mit Plaudern
Verpflegung preiswert, gut und mit Plaudern

Von San Miguelito, einem verträumten Ort, ist San Carlos nicht mehr weit. Ganz im der Nähe soll der neue Nicaragua Kanal gegraben werden. Das Projekt eines privaten chinesischen Unternehmens macht aber keine großen Fortschritte.

Die Vorstellung das einst riesige Container Schiffe an San Miguelito vorbeifahren sollen stösst bei den Nicas auf wenig Verständnis.

Rechts zum San Juan Fluss
Rechts zum San Juan Fluss

Der Weg über Nicaragua von New York nach Alaska war zu Zeiten des Goldrausches die schnellste Verbindung. 

Mit den Segelschiffen der Vanderbilt-Flotte die Atlantik-Küste entlang, an der Mündung des San Juan Fluss umsteigen auf ein Dampfschiff und die 200 Kilometer flussaufwärts in den Cocibolca-See, diesen überqueren bis nach Virgen-Bay und die letzten 12 Meilen mit der Postkutsche zum Pazifik nach San Juan del Sur.

Mark Twain machte die Reise in umgekehrter Richtung und schrieb als wohl einer der erstern “Reiseblogger“ in einer Zeitung über seine Abenteuer.

Transport a lá Nicaragua
Transport a lá Nicaragua
Östlich des Cocibolca
Östlich des Cocibolca

In San Carlos hat man drei Möglichkeiten die weitere Tour zu gestalten. Man kann ein Holzboot zu den Solentiname Inseln auf den Spuren Ernesto Cardenals nehmen, oder steigt in eine “Panga“ flussabwärts in Richtung “El Castillo“ und weiter bis zur Mündung nach Greytown oder als einzige Radel-Variante, man setzt die Reise fort über die neue Freundschaftsbrücke in Richtung Costa Rica.

Nach Solentiname
Nach Solentiname

 

"Über die Jahrhunderte wurden verschiedene Routen für einen Nicaraguakanal vorgeschlagen. Der HKND-Kanal folgt der grünen Route. Jede der Atlantik-Pazifik-Verbindungen durch Nicaragua wäre länger als der orangerot eingezeichnete Panamakanal."

(Quelle, www.fluter.de)


Mein 80 Dollar bici aus Masaya hat mich bis zur Grenze nach Costa Rica gebracht, nur die Schalthebel- und  Schaltzüge mussten erneuert werden. Es warten in Costa Rica noch einige Höhenmeter auf dem Weg zum Airport San José Juan Santamaria.

Von Japan spendierte Brücke
Von Japan spendierte Brücke
Optimierungen
Optimierungen
Rio San Juan
Rio San Juan

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